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Hanabi

Feuerwerksspiel Hanabi - Ausschnitt der Titel-Illustration - Foto von Abacusspiele

Hanabi heißen in Japan die jährlich in der Sommerzeit stattfindenden öffentlichen Feuerwerke. Bei diesen Feuerwerken geht es nicht, wie bei unseren Neujahrsfeuerwerken, darum die Dunkelheit und die bösen Geister zu vertreiben, vielmehr steht hier die künstlerische Komposition im Mittelpunkt. Die Bedeutung zeigt sich u.a. darin, dass die „Hanabishi“, die japanischen Feuerwerker eine 10-jährige Ausbildung hinter sich haben, in der sie neben der Gestaltung von Feuerwerken auch die Herstellung von Feuerwerkskörpern erlernen. Die Herstellung besonders großer und komplizierter Feuerwerkskörper kann mehrere Monate dauern.

Das Feuerwerk im Kartenspiel Hanabi

Um nun ein gemeinsames bombastisches Feuerwerk an den Himmel zu zaubern, benötigen die westlichen Spieler zum Glück keine 10-jährige Ausbildung, sondern nur ein kleines Kartenspiel  mit 60 Feuerwerkskarten – Hanabi von Antoine Bauza (Abacusspiele). Dabei feuerwerkt nicht jeder vor sich hin, sondern die Spieler bilden ein Team, das das Feuerwerk, mehr oder weniger gelungen, gemeinsam in Szene setzt. Die Güte des Feuerwerks wird am Ende auf einer Skala gewertet, die der „Internationale Verband der Feuerwerker“ ermittelt hat.

Was ist das Ziel bei Hanabi?

Das Spielziel von Hanabi hört sich erst einmal sehr einfach an. Die Spieler müssen die Karten nach Farben und Zahlen geordnet ausspielen. Eine spielerische Herausforderung wird das Ganze dadurch, dass jeder nur die Karten seiner Mitspieler sieht, nicht jedoch die Eigenen.

Karten und Material von Hanabi - Ausschnitt - Foto von Abacusspiele

Je nach Spielerzahl erhält jeder vier oder fünf Karten, die er so auf die Hand nimmt, dass er selbst nur die Rückseite seiner Karten sieht. Wer bei Hanabi an der Reihe ist, muss sich genau für eine von drei Aktionen entscheiden.

  • Entweder er gibt einem anderen Spieler einen Hinweis
  • oder er wirft eine Karte ab
  • oder er spielt eine Karte aus.

Entscheidet man sich für die erste Aktion, gibt man einem anderen Spieler entweder einen Farb- oder einen Zahlenhinweis. Dabei zeigt man dem Spieler immer alle Karten der entsprechenden Zahl oder Farbe.

Hinweisplättchen sind wichtig

Für jeden Hinweis wird eines der acht Hinweisplättchen auf die Rückseite gedreht. Liegen alle Hinweisplättchen auf der Rückseite, darf diese Aktion nicht gewählt werden. Wählt der Spieler die zweite Aktion und wirft eine Karte ab, so darf er ein benutztes Hinweisplättchen wieder auf die Vorderseite drehen. Danach zieht er eine neue Karte vom Nachziehstapel und nimmt sie mit der Rückseite zu sich auf die Hand.

Blitz oder Donner?

Diese Aktion kann nur gewählt werden, wenn nicht alle Hinweisplättchen mit der Vorderseite nach oben liegen. Die dritte bei Hanabi mögliche Aktion besteht im Ausspielen einer Karte. Wenn die Karte passt, kann man mit ihr das Feuerwerk in der Tischmitte weiter vorantreiben. Passt die Karte allerdings nicht, senden die Götter, erzürnt über dieses Missgeschick, einen Blitz. Anschließend zieht der Spieler eine neue Karte und nimmt sie, ohne die Karte anzusehen, auf die Hand.

Das Ende und die Wertung bei Hanabi

Das Spiel kann auf drei verschiedene Arten enden: Die Götter haben drei Blitze gesendet und zerstören durch ein Unwetter das Feuer, die Spieler haben alle Farbreihen komplett ausgelegt und beenden das Feuerwerk mit sagenhaften 25 Punkten oder die letzte Karte vom Nachziehstapel wird gezogen und damit die letzte Runde eingeleitet. Im dritten Fall wird das Feuerwerk jetzt gewertet. Dazu zählt man einfach die jeweils höchsten Zahlenwerte der Farbreihen zusammen und ermittelt anhand der „internationalen“ Bewertungsskala die Qualität des Feuerwerks.

Urteil: ungewont, anders, abwechslungsreich

Kartenspiel Hanabi ist Spiel des Jahres 2013 - Schachtel - Foto von Abacusspiele

Hanabi ist auf jeden Fall ein ungewöhnliches Spiel. Die Tatsache, dass man immer nur die Rückseite seiner eigenen Karten sieht, ist gewöhnungsbedürftig. Es spielt sich in wechselnden Spielrunden immer wieder anders. Hanabi ist ein kooperatives Spiel, so dass der Glücksfaktor, der die Zusammensetzung der Kartenhand bestimmt, durch die Hinweise der Mitspieler etwas relativiert wird. Die Bedeutung der Kommunikation zwischen den Spielern ist in diesem Spiel sehr groß. Dies funktioniert in manchen Gruppen hervorragend, manche Gruppen müssen sich erst mal „aufeinander einspielen“.

Kommunikation auf der Metaebene

Hanabi kommt zwar in einer kleinen Schachtel daher, ist aber trotzdem kein Spiel für „zwischendurch“. Das Kartenspiel erfordert durchgehend hohe Konzentration von allen Spielern. Falls die Spieler in einer Gruppe schon „zu gut“ aufeinander eingespielt sind und sich auch auf der Metakommunikationsebene wunderbar verständigen können, lässt sich der Schwierigkeitsgrad ändern, indem man die Gewitterplättchen auf zwei oder gar auf eines reduziert. Außerdem lassen sich die zehn bunten Feuerwerkskarten noch als sechste Farbe mit ins Spiel aufnehmen. Die maximale Punktzahl steigt dann auf dreißig Punkte.

Verschiedene Hanabi-Versionen

Hanabi - Material und Schachtel - Foto von Abacusspiele

Weil Hanabi in kurzer Zeit so erfolgreich wurde, haben die Entwickler schnell mit weiteren Versionen nachgelegt. So gibt es bspw. Hanabi Extra (Partnerlink/Werbung*), welches mit zusätzlichen Elementen ausgestattet wurde. Dazu gehören Kartenhalter und die extra großen Karten im Format 12 x 8 cm. Am Spielkonzept selbst hat sich hier nichts geändert.

Hinzu kamen noch zwei Sondereditionen, eine davon ist Hanabi Pocket-Box (Partnerlink/Werbung*). Es kommt in einer kleinen Metall-Box, die praktisch überall mit hingenommen werden kann. Während der herkömmliche Karton schnell kaputte Stellen aufweist, ist die Hanabi Pocket Box beinahe unverwüstlich. Allerdings muss man hier auf die extragroßen Karten und Kartenhalter verzichten.

Die zweite Sonderedition ist etwas für Kenner und Fans des Kartenspiels. Sie nennt sich Hanabi Deluxe (Partnerlink/Werbung*) und bietet eine völlig neue Auflage des Klassikers. Hier wurde das Spiel des Jahres 2013 auf ein neues Level gebracht. Denn statt der Karten werden hier hochwertige Spielsteine und eine Holzbox als Verpackung verwendet.

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Die Spielregeln im Detail

Die Hanabi-Anleitung erklärt wie das kooperative Kartenspiel funktioniert, welche Regeln es gibt und wie am Ende die Punkte gezählt werden. Hanabi bedeutet so viel wie „Feuerwerk“, was sich in diesem Fall auf die bunten Farben der Karten bezieht. Die Spieler kämpfen gemeinsam darum, möglichst viele passende Karten in Reihenfolge abzulegen.

Hanabi-Anleitung: Der Aufbau

  • Ein Hanabi-Spiel besteht aus 50 einfarbigen Karten. Je 10 Karten in der Farbe Gelb, Rot, Blau, Grün und Weiß. Sie zeigen Werte von 1 bis 5, wobei die Einer dreimal, die Zweier/Dreier/Vierer zweimal und der Fünfer nur einmal im Deck vorkommen.
  • Hinzu kommen die 10 mehrfarbigen Karten, welche dieselben Werte und Häufigkeit aufweisen. Diese Feuerwerkskarten sind gemäß der Hanabi Anleitung nicht im Basisspiel vorhanden, aber wer etwas Erfahrung mit dem japanischen Kartenspiel hat, der kann hiermit zusätzliche Möglichkeiten integrieren.
  • Außerdem liegen einem Hanabi Spiel immer 8 Hinweisplättchen und 3 Gewitterplättchen bei

Die Spieler ziehen nun die ersten Karten auf ihre Hand. Wenn es zwei oder drei Spieler sind, erhält jeder fünf Karten. Bei vier oder fünf Teilnehmern sind es nur vier Karten pro Hand. Die Spielkarten werden dreht jeder Spieler von sich weg, sodass er die Rückseite sieht und seine Mitspieler die Kartenwerte. Das Spiel verläuft im Uhrzeigersinn und wer dran ist, der muss sich zwischen drei Optionen entscheiden.

Hanabi - Spielregeln - Karten legen - Foto von Abacusspiele

Regeln für Hanabi: Hinweise, Auslegen, Abwerfen

  1. Der Spieler kann eines der acht Hinweisplättchen benutzen und damit dem Spieler einen Tipp bezüglich seiner Farbe oder dem Wert seiner Karten geben, die er auf der Hand hält. Er tippt dazu eine Farbe oder alle Karten eines bestimmten Wertes an und spricht seinen Hinweis zusätzlich laut aus. Durch diesen Vorteil kann der Spieler, welcher seine Karten ja selbst nicht sehen darf, Indizien für seine Kartenwerte und Farben sammeln.
  2. Die zweite Option laut der Hanabi Anleitung besteht darin eine Karte abzulegen. Der Spieler legt diese auf die Tischmitte und beginnt damit eine Kombination bzw. lässt er sinngemäß das „Feuerwerk“ der Farben hochgehen. Er kann mit der Karte auch eine vorhandene Reihenfolge ergänzen. Es darf pro Farbe nur eine Reihenfolge begonnen und dann erweitert werden. Zum Schluss liegen also im Idealfall fünf gestapelte Reihen auf dem Tisch. Die Reihenfolge muss mit einer 1 beginnen, weshalb es von ihr die meisten Karten gibt. Es muss die Reihenfolge 1, 2, 3, 4, 5 eingehalten werden und kein Wert darf doppelt vorkommen. Wichtig: Sollte die abgelegte Karte nirgendwo passen, dann gilt sie als verloren und es muss eines der drei Gewinnplättchen aufgedeckt werden. Wenn alle offen liegen, gilt das Hanabi Spiel als verloren.
  3. Wenn sich der Spieler unsicher ist, dann legt er eine seiner Karten auf den Ablagestapel ab und die Runde erhält ein Hinweisplättchen zurück, welches vom nächsten Spieler benutzt werden darf.
  4. Wenn der Spieler eine Karte anlegen konnte oder abgeworfen hat, muss er eine Karte nachziehen, um wieder dieselbe Anzahl zu besitzen.

Das Spielende

Auch für das Ende bei Hanabi gibt es drei mögliche Varianten:

  • Alle drei Gewinnplättchen wurden aufgedeckt und das Spiel gilt damit direkt als verloren.
  • Die Spieler haben es geschafft alle fünf Farbreihen in perfekter Zusammensetzung zu legen, was 25 Punkte ergibt. (fünf Karten mit je 5 Punkten)
  • Sollte die letzte Karte vom Ziehstapel gezogen worden sein, darf jeder Spieler noch einen Zug machen. Danach kommt es zur Auswertung des Feuerwerks. Hierbei zählt man lediglich den höchsten Wert einer jeden Farbreihe.

Infos zu Hanabi

  • Titel: Hanabi
  • Verlag: Abacusspiele
  • Autor: Antoine Bauza
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2012
  • Video:
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